Kennen Sie Situationen, in denen bei Ihnen bestimmte „Knöpfe“ gedrückt werden und Sie plötzlich sehr wütend werden oder verletzt sind, andere Ihre Reaktion jedoch nicht ganz nachvollziehen können oder gar für übertrieben halten? Sie haben aber das Gefühl, nicht „aus Ihrer Haut zu können“, ziemlich hilflos zu sein oder sich vielleicht wie früher als Kind zu fühlen.
Diese „Knöpfe“ nennt man Schemata. Ein Schema ist ein neuronales Netzwerk, welches ein tief verwurzeltes Lebensthema umfasst, was im Laufe der Biografie aufgrund von Erlebnissen und Erfahrungen angelegt wurde. Dabei handelt es sich um ein Thema oder Muster, welches aus Erinnerungen, Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen besteht. Man spricht auch von „Spuren“, welche die Biografie hinterlassen hat. Die Schematherapie macht diese Muster bewusst und löst „alte Knoten“ auf, so dass man eine neue Sicht auf die Dinge bekommen und sich freier verhalten kann. Erst dann kann man „alte Wunden“ heilen, loslassen und das ganze Potential nutzen, welches in einem steckt.
Nach der Schematherapie werden Sie in bestimmten Situationen vielleicht immer noch diesen kurzen Ärger oder auch die Verletzung spüren, aber Sie können Ihr Gefühl als „altes Gefühl“ erkennen, es loslassen und als Erwachsener gelassener reagieren. Die Schematherapie ist ein von Jeffrey Young und Kollegen entwickelter neuer Ansatz psychotherapeutischer Interventionen: eine integrative Therapie, die Konzepte der kognitiven Verhaltenstherapie um emotions- und erlebnisfokussierte Elemente erweitert.